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Wer kennt es nicht- Eine falsche Bewegung und das Blut fließt. Dann ist es aber nur eine Frage von kurzer Zeit bis die Wunde verschlossen ist und sich eine Schrunde gebildet hat. Eigentlich etwas komplett alltägliches und selbstverständliches aber was passiert in der Haut eigentlich bei einer Verletzung ? Damit beschäftigen wir uns in diesem Blogbeitrag.

Wundheilung erklärt
Bei einer Verletzung beginnt die Haut sofort mit der Reparatur der offenen Stelle. Dieser Vorgang findet mit Hilfe verschiedener Zellen, teilweise direkt in der Wunde aber auch über die Blutbahnen, statt.
Die Haut heilt sich also selbstständig bis zu einem gewissen Verletzungsgrad.
In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den Phasen der Wundheilung, Narbenbildung, Wundenarten und was du tun kannst, damit eine Wunde besser und unnarbiger abheilt.
Die Phasen der Wundheilung

Reinigungsprozess / Exsudative Phase:
Durch die Blutung der Wunde werden Schmutz und verletztes Gewebe ausgespült. Einige Minuten nach der Verletzung ziehen sich die Blutgefäße zusammen, das Blut gerinnt und die Blutung kommt zum Stillstand. Nun entwickelt sich Wundsekret (Exsudat), das Keime und beschädigte Zellen aus der Wunde abtransportiert. Es liefert zudem wichtige Nährstoffe für den Zellstoffwechsel. Je nach Größe der Wunde kann diese Phase einige Stunden oder bis zu drei Tage dauern.
Diese Entzündungsreaktion hilft somit, Krankheitserreger zu bekämpfen und abgestorbenes Gewebe zu entfernen.

Gewebsbildungsprozess / Granulationsphase:
In dieser Phase beginnen die Zellen in der Haut zu wachsen und sich zu teilen, um die verletzte Stelle zu reparieren. Die Fibroblasten produzieren Kollagen, welches die Grundlage für die Gewebebildung bildet, während die Endothelzellen die Blutgefäße neu bilden, um mehr Nährstoffe und Sauerstoff zu liefern, die für das Wachstum des neuen Gewebes benötigt werden.

Regenerationsprozess / Epithelisierungsphase:
In dieser letzten Phase bilden sich die neuen Hautzellen (Epithelzellen), die sich unregelmäßig über die Wunde ausbreiten und diese immer weiter bedecken. Durch die Entstehung von Kollagenfasern kann sich Narbengewebe bilden. Es ist zunächst rot und weich und verbleicht mit der Zeit. Je nach Wundgröße kann der Regenerationsprozess eine bis mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Neben diesen drei Phasen gibt es noch andere Faktoren, die die Wundheilung beeinflussen können. Zum Beispiel können chronische Krankheiten wie Diabetes oder Übergewicht den Heilungsprozess verzögern. Rauchen ist auch ein bekannter Faktor, der die Durchblutung beeinträchtigt und dadurch den Heilungsprozess verlangsamt.
Wie(so) entstehen Narben?
Nach einer Verletzung bildet sich Narbengewebe als Ersatz für die Haut, die nicht in der Lage ist, sich vollständig zu regenerieren. Dies tritt auf, wenn die tieferen Hautschichten verletzt sind, aber auch bei oberflächlichen Wunden mit gestörter Heilung. Narben bestehen aus Bindegewebe und weisen nicht die üblichen Merkmale der Haut wie Haare, Schweißdrüsen, Gefäße und Pigmentzellen auf.
Es dauert bis zu zwei Jahren, bis eine Narbe vollständig ausgereift ist. Während dieser Zeit verändert sich die Narbe unter Anderem in ihrer Festigkeit, je nachdem wo am Körper die vernarbte Stelle ist, dennoch wird eine “fertige” Narbe nie so elastisch und widerstandsfähig sein wie die vorherige Haut.
WElche Wunden gibt es?
Unter kosmetische Wunden verstehen wir in diesem Beitrag alle Arten von Verletzungen im Gesicht, die für uns alltäglich scheinen können.
Dazu gehören unter Anderem:
- offene Unreinheiten, wie zum Beispiel Pusteln, die durch gröberes Abreinigung oder abrasive Peelings geöffnet werden, aber auch durch die Reibung von medizinischen Masken
- Mikroverletzungen, die im ersten Moment nicht wahrgenommen werden, aber im Nachhinein in Form von Irritationen in Erscheinung treten können
- Kratzwunden, zum Beispiel “Kratzakne”, also ständiges aufkratzen von Unreinheiten
- unsachgemäßes Ausreinigen von Unreinheiten, was zu Verletzungen in den Follikelausführgängen führen kann
- entzündete Pickel, die sich in den tieferen Hautschichten weiter entzünden und öffnen können und somit das umliegende Gewebe infizieren können
Bei diesen Wunden, bitte einen Arzt aufsuchen:
- Große klaffende und tiefe Wunden
- Bei Verletzungen bei denen du kein Schmerzempfinden mehr feststellst, könnten Nerven verletzt sein, wobei ärztliche Behandlung unumgänglich ist
- Wunden mit anhaltender Blutung
- Verunreinigte oder kontaminierte Wunden zB. Katzenbiss
- Wunden, die sich entzünden oder Rötungen, Schwellungen, Überwärmung, Schmerzen oder Eiterbildung zeigen.
Was unterstützt die Wundheilung?

Was du tun kannst - unsere Tipps
Je nach Wunde ist es wichtig, die Hautpartien entsprechend zu pflegen und mit dem zu versorgen, was die Haut braucht.
Insbesondere bei kosmetischen Wunden (Kratzakne, postinflammatorische Entzündungen oder Unreinheiten) gilt es, die haut mit hautidentischen Fetten und Wirkstoffen wie bspw. D-Panthenol zu nähren.
Wenn dein Körper gestresst ist, setzt er Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin frei. Diese Hormone können Entzündungen im Körper auslösen, die wiederum freie Radikale produzieren. Außerdem kann Stress den natürlichen Heilungsprozess der Haut beeinträchtigen, was sie anfälliger für freie Radikale macht. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, Atemübungen und regelmäßige körperliche Aktivitäten helfen dir Stress zu kompensieren und sorgen für eine gesunde Balance und Zeit für die wichtigen Dinge im Leben – Dich!
By the way – Bei dauerhaftem Stress wird die Amygdala aktiviert. Die Amygdala ist ein Teil des limbischen Systems, das für die Verarbeitung von Emotionen und die Auslösung von Stressreaktionen im Körper verantwortlich ist. Eine chronische Aktivierung der Amygdala kann zu einer Überreaktion des Körpers auf Stress führen und langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Auch hier wieder – ein Teufelskreis!
Kleine oberflächliche Wunden, wie zum Beispiel Schürfwunden, können mit einem Wunddesinfektionsspray versorgt werden
Die Wundheilung verläuft am besten in einer feuchten Umgebung mit Schutz vor Keimen. Grund hierfür ist, dass die für die Regeneration der Haut entscheidenden Zellen sich in einer feuchten Umgebung sehr schnell vervielfältigen, so dass eine schonende Heilung gewährleistet ist.
→ also sollte eine Wunde am Besten direkt mit einem Wundverband oder Pflaster abgedeckt werden.
Wunden sollten vor Sonnenstrahlen geschützt werden, um bestmöglich und ohne Pigmentstörungen abzuheilen
Wunden sollten niemals aufgekratzt werden und der Wundschorf sollte bestenfalls von selbst abfallen und nicht vorzeitig entfernt werden, um der Narbenbildung entgegenzuwirken
Auf eine gesunde Nährstoffreiche Ernährung sollte geachtet werden, um den Körper zu unterstützen. Besonders wichtig sind die Vitamine A, C und E sowie die Mineralstoffe Eisen, Zink, Selen und Kupfer. Auch Omega-3 wirkt sich positiv auf die Wundheilung aus und wirkt antientzündlich. Bevor jedoch Nahrungsergänzungspräparate eingenommen werden, solltest du dies mit deinem Arzt abklären.
Nicht jeder Ultraschall bringt die Leistung mit, um den Wundheilungsprozess signifikant zu unterstützen.
Mit unserem medizinischem Ultraschall (aus der Brandforschung) können wir jedoch ganz gezielt Wunden bei der Heilung unterstützen.
Mehr findest du hier: Ultraschall Home Use

Was uns immer wichtig ist...
Ist die Hautbarriere intakt, kann die Hauterneuerung korrekt ablaufen, da eine gesunde Hautbarriere die Grundvoraussetzung für alles, was in der Haut passiert, und somit auch für die Wundheilung ist.
Wenn die Hautbarriere durch eine Wunde unterbrochen wird, können diese schädlichen Stoffe leichter eindringen und Entzündungen und Infektionen verursachen.
Eine intakte Hautbarriere hilft auch dabei, Feuchtigkeit im Gewebe zu halten, was für die Heilung wichtig ist. Feuchtigkeit fördert die Zellteilung und das Wachstum neuer Hautzellen, was wiederum zur Bildung neuer Gewebe beiträgt. Eine intakte Hautbarriere kann auch dazu beitragen, das Risiko von Narbenbildung und Keloiden zu verringern.
Eine intakte Hautbarriere kann durch verschiedene Maßnahmen unterstützt werden, wie zum Beispiel durch die Anwendung von Feuchtigkeitscremes oder durch die Vermeidung von Substanzen, die die Haut reizen oder schädigen könnten. Wenn eine Wunde auftritt, ist es wichtig, sie schnell zu reinigen und abzudecken, um die Hautbarriere wiederherzustellen und das Infektionsrisiko zu minimieren.

... und unser Fazit zur Wundheilung
Die Wundheilung ist ein faszinierender Prozess, der den Körper in die Lage versetzt, sich selbst zu reparieren. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass die Wundheilung ein komplexer Prozess ist, der von vielen Faktoren abhängt. Indem wir uns bewusst mit diesen Faktoren auseinandersetzen und eine gesunde Lebensweise pflegen, können wir die Wundheilung unterstützen und beschleunigen.
Wenn wir diese Thematik nun auf die Haut in unserem Gesicht beziehen, lässt sich erkennen, dass jede Unreinheit, die aufgekratzt wird ab diesem Moment eine harte Zeit durchmachen muss, um wieder zu heilen.
Somit raten wir immer, die Haut komplett in Ruhe zu lassen und richtig zu pflegen, um die Hautbarriere zu stärken und die Regeneration der Haut optimal zu unterstützen. Sollte es doch zu offenen Stellen kommen, gibt es Wirkstoffe wie zum Beispiel D-Panthenol, welcher die Wundheilung unterstützt und bei der Remodellierung der Haut hilft.