Epidermaler Turnover – Auch deine Zellen haben eine Journey

all about skin

Wusstest du,...

dass deine Hautzellen ebenfalls eine Journey haben? Deine Haut ist ständig am Arbeiten und erneuert sich in der Regel alle 28 Tage von Grund auf.

Der Epidermale Turnover

Die Haut ist unser größtes Organ und schützt unseren Körper vor äußeren Einflüssen wie Schmutz, Bakterien und UV-Strahlen.

Um diese Aufgabe zu erfüllen, erneuert sich die Haut kontinuierlich. Diese Vorgang nennt man den epidermalen Turnover – ein natürlicher Prozess, bei dem alte Hautzellen abgestoßen und durch neue frische Zellen ersetzt werden.

In diesem Blog werde ich dir erklären, warum der epidermale Turnover wichtig für die Hautgesundheit ist, was dieser Prozess genau ist und welche Einflüsse auf ihn wirken.

Der Epidermale Turnover

Um den Prozess des epidermalen Turnovers zu veranschaulichen, kann man ihn als eine Art „Haut-Fitness-Studio“ darstellen:

In diesem Studio trainieren und bauen die kleinen „Haut-Athleten“ ihre Muskeln auf, um gesund und stark zu bleiben. Wenn sie alt und müde werden, werden sie aus dem Studio entfernt und durch frische und neue „Haut-Athleten“ ersetzt, die bereit sind, ihre Arbeit zu tun.

In diesem Prozess helfen sich die Hautzellen gegenseitig, indem sie sich unterstützen und “Gewichte heben“, um ihre Muskeln (oder in diesem Fall, die Haut) zu stärken.

Neue Hautzellen haben eine bessere Struktur und Funktion als alte, Dies hilft, die Haut vor Schäden und Infektionen zu schützen und auch dafür zu sorgen, dass die Haut ein gesundes Aussehen behält.

Der epidermale Turnover dauert in der Regel 28 Tage, das bedeutet, dass die Zellen, die jetzt gerade ganz “unten” sind in 28 Tagen diese sind, die wir anfassen können.

Der epidermale Turnover ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit und das Aussehen deiner Haut. Das korrekte Ablaufen dieses Prozesses ist unabdingbar für eine intakte Hautbarriere.

Wenn dieser Prozess nicht optimal funktioniert, kann sich das auf deine Haut auswirken und hautgesundheitliche Folgen mit sich ziehen. Ein gesunder epidermaler Turnover kann hingegen dazu beitragen, dass die Haut strahlend und glatt bleibt und deine Haut vor Schäden und Infektionen geschützt wird.

Epidermaler Turnover - Fachlich erklärt

Um den Prozess der Hauterneuerung verstehen zu können muss zunächst die Beschaffenheit der Epidermis verstanden werden.

Unsere Haut ist in drei Schichten aufgeteilt. 

Die Subcutis (Unterhaut), Dermis (Lederhaut) und die Epidermis (Oberhaut). 

In der untersten Schicht ist unser Fett angelagert mit einigen Blutgefäßen. In der mittleren Hautschicht, der Lederhaut, sind mit Blutgefäßen auch unsere Kollagen- und Elastinfasern angelagert. Die oberste Hautschicht, die Epidermis hat hingegen keine Blutgefäße und ist die Schicht, in der die Hauterneuerung stattfindet.

Die Epidermis hat eine Dicke von ca. 0,1 mm

95% der Zellen der Epidermis sind Keratinozyten, von denen es fünf Unterarten gibt, die das Strukturprotein Keratin herstellen ⇒Die Endung -zyt zeigt, dass es sich um eine Zelle handelt.

5% der Zellen der Epidermis sind Zellen des Immunsystems (Langerhans-Zellen), Pigmentzellen (Melanozyten); Sinneszellen (Merkelzellen, Mechanorezeptoren).

Die Epidermis enthält keine Blutgefäße und wird über die Kapillaren der Dermis in der Papillarschicht versorgt.

Der geplante Zelltod

Das vereinfachte Schaubild zeig, wie die Keratinozyten in der Epidermis sich von unten nach oben abschieben und auf dieser Reise sterben bis sie irgendwann abschuppen. Das Sterben dieser Zellen ist von unserem Körper gewollt und wichtig, daher nennt man den Tod dieser Zellen den geplanten Zelltod, die Apoptose.

In jeder Schicht verändern sich diese Zellen in ihrer Eigenschaft, Funktion und ihrem Aussehen, bleiben aber dennoch Keratinozyten, da sie kontinuierlich bis zur Apoptose Keratin herstellen.

Die oberste Schicht, die als Hautoberfläche gilt ist die Hornzellschicht. Hier sind ausschließlich tote und komplett verhornte Zellen zu finden, die uns vor mechanischer Belastung und vielem mehr schützen.

In der vorletzten Schicht, der Glanzzellschicht, sind nur noch Reste des Zellkerns zu finden. Diese Schicht gilt als eine Art Übergangsschicht zur Hornzellschicht.

Der nächste Step ist die Körnerzellschicht. Dort reichern sich die Zellen immer mehr mit Proteinen an und flachen weiter ab, geben aber gleichzeitig fettartige Substanzen ab, die der Hornschicht ihr schimmerndes Aussehen ermöglichen.

Von dort aus kommen wir in die zweite Schicht, die Stachelzellschicht, wo aus den Basalzellen dementsprechend die Stachelzellen werden. In diese Schicht beginnen die Zellen bereits mit der Keratinproduktion, also mit der Verhornung. Daher werden die Zellen ab jetzt auch immer flacher und der Zellkern kleiner.

Die Hauterneuerung startet in der Basalzellschicht, wo die Basalzellen sich in einer Sanduhrenform nach oben abteilen. Die Basalzelle fungiert somit als Mutterzelle für neue frische Hautzellen, die unter anderem bei Verletzungen die neue Haut bilden.

Was ist, wenn der Prozess nicht optimal läuft?

Wenn die Hauterneuerung nicht “funktioniert” kann das unterschiedliche Folgen haben. Zum einen kann eine Verhornungsstörung die Folge sein. Das bedeutet, dass die Haut zu viele tote Hornzellen übereinander anlagert und die Follikelausführgänge (= allgemein als Pore bekannt) nicht mehr frei liegen, wodurch der Talg in der Pore verstopft und es zu Pickeln kommen kann, die sich entzünden und schmerzen. Gleichzeitig sieht die Haut rau, fahl und uneben aus und Fältchen können verstärkter in Erscheinung treten. Sichtbare Unebenheiten, wie Schuppungen sind eine optische Folge, die gerade bei der Make Up Routine sehr störend sein kann.

Auch können Wirkstoffe, die zuhause oder während einer Gesichtsbehandlung aufgetragen werden nicht richtig in die Haut eindringen und somit nicht den erwünschten Pflegeeffekt bringen.

Weitere Faktoren, die einen Einfluss auf deinen Zellerneuerungsprozess haben:

Je älter wir werden, desto langsamer findet die Hauterneuerung statt, was man vor allem an der Wundheilung beobachten kann.

Schwankungen im Hormonspiegel können den epidermalen Turnover beeinflussen.

Zu viel Sonnenexposition kann den epidermalen Turnover beeinträchtigen. Die Haut schützt sich mit den toten Hornzellen gegen die UV Strahlen. Wenn also ungewohnt viel Zeit in der Sonne verbrahct wird, schuppen sich die toten Zellen nicht so schnell ab wie gewöhnlich. Es lagert sich mehr tote Haut an und es entsteht die sogenannte Lichtschwiele.

Rauchen kann den epidermalen Turnover verlangsamen und zu vorzeitigem Altern der Haut führen. Gleichzeitig wird die Haut schlechter durchblutet, was die Haut noch blasser wirken lässt.

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen kann den epidermalen Turnover unterstützen.

Jeder Mensch ist anders und somit auch die Geschwindigkeit der Hauterneuerung.

DO's & DONT'S für den ET

Das unterstützt deinen Epidermalen Turnover

Regelmäßige Gesichtsbehandlungen mit chemischen Peelings oder einer Microdermabrasion, um Überverhornungen zu lösen und “Platz” zu machen für die tieferliegenden Hornzellen

Eine hautidentische Pflege ist ratsam, da die Haut dann nicht mit fremden Substanzen verwirrt und gestört wird.

Eine pH-stabilisierende Pflege ist unabdingbar, da der pH-Wert eine Grundbedingung ist, dass alle Prozesse in der Haut korrekt ablaufen können.

Tägliches Tragen eines zuverlässigen Lichtschutzfaktors verhindert eine strahlungsbedingte verdickte Hornschicht

Auch zuhause sollte regelmäßig an der Hautgesundheit gearbeitet werden. Eine auf deine Haut abgestimmte Pflege sowie Enzym Peelings sind wichtig, damit es nicht zu einer starken Überverhornung kommt. Wir empfehlen u.a. ein Enzympeeling, welches den Kitt zwischen den obersten toten Hornzellen anlöst und diese sich ablösen können. Es sollte immer abends gepeelt werden, da die Haut danach lichtempfindlicher ist.

Das schadet deinem Epidermalen Turnover

Auch, wenn es dich in den Fingern juckt, bitte deine Haut nicht kratzen. Durch rumkribbeln und kratzen beeinflusst du deinen Turnover mechanisch zu deinem Nachteil. Finger daher (sowieso) immer aus dem Gesicht!

Vermeide übermäßige Peelings oder zu häufige Chemische Peelings (AHA/BHA), da diese die Haut reizen und den Heilungsprozess beeinträchtigen.

Die Verwendung von Pflegeprodukten mit Silikonen und Mineralölen machen deine Haut vorübergehend weich und geschmeidig, aber auf lange Sicht führen sie dazu, dass sich tote Hautzellen und andere Verunreinigungen auf der Hautoberfläche ansammeln. Dadurch kann es schwieriger werden, den Epidermalen Turnover zu fördern und die Haut gesund zu halten. 

Vermeide zu hohe Konzentrationen von aktiven Inhaltsstoffen in deiner Hautpflege, da dies die Haut irritieren und zu einer Überempfindlichkeit führen kann. Beispielsweise ist Ascorbinsäure (reiner Wirkstoff des Vitamin C) ein tolles Happy Aging Produkt. Gleichzeitig wirkt es aber auch sehr intensiv und Hautreizungen treten unter Umständen verstärkt auf.

Vermeide eine zu trockene Haut, da dies zu einer Verdickung der Hornschicht führt. Achte daher darauf, dass deine Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt wird, um den Epidermalen Turnover zu fördern. Trinke ausreichend Wasser / Tee (kein Kaffee!), damit deine Zellen von Innen heraus mit Feuchtigkeit versorgt werden.

Unser Fazit

Der epidermale Turnover ist mitunter einer der wichtigsten hauteigenen Prozesse für ein gesundes und vitales Hautbild.

Um diesen bestmöglich zu unterstützen, haben wir mitunter die Membership entwickelt, um dahingehend alle 4-6 Wochen aktiv in den Prozess einzugreifen, um deine Haut bestens versorgen zu können.

Um die Hornzellschicht von Überverhornungen zu befreien, nutzen wir unsere Professional Peelings wie Microdermabrasion oder Chemische Peelings, um dein Hautbild zu glätten, den „Weg“ für die wertvollen Inhaltsstoffen zu verkürzen und damit deiner Haut einen Kick zu geben.

Ergänzend arbeiten wir mit Ultraschall, um die hauteigenen Vorgänge zu fördern, die Mikrozirkulation anzuregen und intrazelluläre Durchfeuchtung zu steigern.

Wir fördern somit alle Abläufe und auch die Hauterneuerung, was in Summe die Hautbarriere sowie den Epidermalen Turnover “fit” halten.

×